#otd: Massaker von Distomo und Oradour-sur-Glane
10. Juni 2024
Heute jähren sich die Massaker von Oradour-sur-Glane (Frankreich) und Distomo (Griechenland) zum 80sten mal. An beiden Orten ermordeten Mitglieder der Waffen-SS fast alle verbliebenen Einwohner*innen und zerstörten die Dörfer. In Oradour wollten die Mörder „Vergeltung“ für den immer erfolgereicheren Widerstand der Résistance-Kämpfer*innen angesichts der vorrückenden Alliierten. Wer dabei ermordet wurde, kümmerte sie allerdings nicht. Systematisch töteten sie die 643 Einwohner*innen, darunter etliche Zivilist*innen, die Zuflucht in einer Kirche gesucht hatten. Das verheerende Massaker für juristisch nie bzw. erst sehr spät aufgearbeitet. In der BRD wurde die Schuld den bereits toten SS-Mitglieder zugewiesen, den ab 1953 angestrengten Prozess in Frankreich unterstützte man nicht. Vielmehr unterstützte man die Angeklagten. In der DDR wurde 1983 mit Heinz Barth der einzige Mörder von einem deutschen Gericht verurteilt. Im Jahr 1953 sprach ihn bereits ein französisches Gericht in Abwesenheit schuldig.
In Distomo wurden 218 der verbliebenen Einwohnerinnen von der Waffen-SS ermordet. Dabei handeltete es sich vor allem um Senior*innen, Frauen, Kinder und Säuglinge. Die Täter erklärten später, es habe sich um „Bandenangehörige“ gehandelt. Vorwand für dieses Massaker war der Widerstand der Partisan*innen, aber der Massenmord hatte keinerlei militärischen Zweck. Bis heute gibt es aus Deutschland keine Entschädigung für die Hinterbliebenen, obwohl griechische Gerichte die Bundesregierung zur Zahlung einer Entschädigung verurteilt haben. Am Ende sollten die Widerstandskämpfer*innen und Alliierten über die Mörder siegen. Die Verbrechen die Wehrmacht, Waffen-SS und Polizeieinheiten bis dahin angerichtet haben, wurden bis heute nicht ausreichend aufgearbeitet.
Wir gedenken der Opfer des faschistischen deutschen Terrors.