Brief an Staatsminister Dr. Wolfram Weimer

20. Oktober 2025

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Sehr geehrter Herr Staatsminister Dr. Wolfram Weimer,

als Landesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Sachsen-Anhalt e.V. wenden wir uns in großer Sorge an Sie als Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien mit der Bitte, Einfluss zu nehmen, dass die sich in Vorbereitung befindliche rechte Buchmesse in Halle (Saale), am 8. und 9. November 2025, nicht stattfindet. Initiatorin und Anmelderin dieses rechten Großevents (der Ort, Halle-Messe, bietet bis zu 10.000 Menschen Platz), Susanne Dagen, Inhaberin des rechtsgerichteten Buchhauses Loschwitz, parteilose Stadträtin in der AfD-Fraktion, Dresden, gleichzeitig maßgebliche Akteurin der neurechten Literatursendung auf YouTube „Aufgeschlagen – Zugeschlagen. Mit Rechten lesen“, bietet dort rechten bis rechtsextremen Autoren eine
Bühne.

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Brief an jüdische Gemeinde zu Halle zum 6. Jahrestag des terroristischen Anschlags

7. Oktober 2025

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Sehr geehrte Mitglieder der jüdischen Gemeinde zu Halle an der Saale,
Sehr geehrter Herr Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Max Privorozki,

aus Anlass des 6. Jahrestages des terroristischen Anschlags auf Ihre Synagoge möchten Ihnen
die Mitglieder des Landesverbandes der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund
der Antifaschistinnen und Antifaschisten Sachsen-Anhalt (VVN-BdA) versichern, dass sie
immer an Ihrer Seite stehen, immer für Sie da sein werden. Gleichermaßen gilt das auch für das
Existenzrecht Israels als Heimstatt aller jüdischen Menschen.
Wir, unter uns auch Nachkommen von Holocaustüberlebenden, Emigrant*innen, Zwangsarbeiter*innen, freuen uns und sind stolz darauf, Sie unter uns zu haben, bei uns, mit
uns, im ehemaligen Land der Täter. Und wir werden, auch mit Ihnen, alles daran setzen, unsere
Demokratie zu schützen, weiterzuentwickeln, sie unangreifbar machen.

Liebe Mitglieder der jüdischen Gemeinde,
unsere Solidarität mit Ihnen ist und bleibt unverbrüchlich. Wir stehen dafür ein, dass Sie hier,
in unserem gemeinsamen Land, ein gutes, ein schönes, ein erfülltes Leben führen können.

Mit den herzlichsten, freundschaftlichen Grüßen,

Gisela Döring
Vorsitzende Landesverband VVN-BdA Sachsen-Anhalt e.V.

80. Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung in Halle am 14. September 2025

19. September 2025

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Rede von Landesvorsitzender Gisela Döring

Liebe Anwesende,
Wir sind heute, im 80. Jahr der Befreiung vom deutschen Faschismus, im 80. Jahr des Tages der OdF, nach der Wiedervereinigung als „Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung“ begangen, hier versammelt, um der Opfer, der Verfolgten, der Widerstandskämpfer*innen gegen den deutschen Faschismus zu gedenken. Begründet wurde dieser Gedenktag 4 Monate nach der Niederschlagung des Faschismus in Deutschland durch ehemalige politische Häftlinge der KZ und Zuchthäuser. Ein Sternenmarsch der 100 000 zog damals im zertrümmerten Berlin zur Werner-Seelenbinder-Halle in Neukölln, um dort der ermordeten Kamerad*innen zu gedenken. Mit der Bekräftigung des Schwurs der sich selbst befreiten Häftlinge des KZ Buchenwald, den Faschismus mit der Wurzel auszurotten…Nie wieder Faschismus . Nie wieder Krieg…war der bis heute gültige antifaschistische Grundkonsens geboren, wurde der Welt gezeigt, dass der befreite deutsche Widerstand gegen den Faschismus alle Kräfte daran setzt, diese Aufgabe zu erfüllen.

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Gedenken an die Bücherverbrennung vor 92 Jahren in Halle

12. Juni 2025

Redebeitrag

Liebe Anwesende!

Friedrich Wolf, um den es hier gehen soll, war Gründungsmitglied unseres Verbandes, VVN.

Seine Bücher, seine Dramen vor allem, als undeutsch, wider den deutschen Geist bezeichnet, wurden ins Feuer geworfen, 1933, im Mai.

Die Landesvertretung Rheinland/Pfalz hat ihm eine Gedenktafel gewidmet: Arzt, Schriftsteller, Demokrat.

Friedrich Wolf, als Sohn deutsch-jüdischer Bildungsbürger im Schwäbischen geboren, verließ zeitig sein Elternhaus, studierte Medizin, fuhr als Schiffsarzt bis nach Grönland, kam als Militärarzt im I,Weltkrieg mit revolutionär organisierten Soldaten zusammen, wurde Mitglied im Arbeiter- und Soldatenrat, hatte später als Anführer einer Hundertschaft gegen den Kapp-Putsch Anteil an dessen Niederschlagung.

In dieser Zeit entstanden erste Texte.

Sein Weg folgte seinen Idealen von einer sozial-gerechten Welt. Er trat der KPD und dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller bei.

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rechte Buchmesse in Halle: Brief an OB Vogt

1. Juni 2025

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Vogt,
mit Fassungslosigkeit und Empörung erfuhr unser Landesvorstand VVN-BdA Sachsen-Anhalt e.V. aus den Medien, dass am 8. und 9. November 2025 eine rechte Buchmesse in den Messehallen in Halle-Bruckdorf stattfinden und nach Angaben der Anmelderin, Susanne Dragen, Inhaberin des rechtsgerichteten Buchhauses Loschwitz/Dresden, sich am gleichen Ort verstetigen soll. Ziel dieses Vorhabens, unter dem verharmlosenden Slogan „Gebt freien Büchern eine Gasse“, ist, mittels der, zum größten Teil mit verfassungsfeindlichen Botschaften durchtränkten Bücher, antidemokratische Narrative zu verbreiten. Rechte und rechtsextreme Verlage sollen dabei durch die Strategie der Raumnahme eine politische Bühne sowohl für ein junges faschismusaffines Publikum als auch für konservativ-nationalistisch denkende Menschen bieten. Mehr noch: mit einem breit gefächerten Angebot von Heimat- und deutschtümelnder bis zu offener völkisch-rassistischer Literatur wollen die Veranstalterinnen bis in die Mitte der Gesellschaft eindringen. Darüber hinaus sollen angebotene Lesungen und Gespräche zu einer Grenzverschiebung des gesellschaftlichen Diskurses führen, d.h. hin zur Normalisierung rechten und rechtextremen Gedankengutes. Der Antrag der AFD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, einen neuen Werbeslogan für unser Bundesland mit dem Titel „#deutschdenken“ zu kreieren, deckt sich mit dem Kerngeschäft der geplanten Buchmesse: einen Schlussstrich ziehen unter unsere historische Verantwortung gegenüber der Zeit des deutschen Faschismus. Beider Ziel ist die Abschaffung unserer freiheitlich demokratischen Ordnung, unserer offenen Gesellschaft. Sehr geehrter Her Oberbürgermeister Dr. Vogt, durch Ihre Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zu Ehren des 80. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus haben Sie ein starkes antifaschistisches Signal für die Zivilgesellschaft gesetzt. Indem Sie auch den hohen Anteil der internationalen Widerstandskämpferinnen, darunter viele Deutsche, würdigten, stellten Sie sich hinter die Kernaussagen des Schwurs der ehemaligen Häftlinge des KZ Buchenwald, die sich dazu verpflichteten: „Den Faschismus mit der Wurzel ausrotten. Für eine neue Welt des Friedens und der Freiheit“ Wir bitten Sie, in diesem Sinne, um Ihre politische Einflussnahme auf die Betreiber der Halle Messe GmbH, um dieses rechte, in großen Teilen auch rechtsextreme Vorhaben, gestützt von einer als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei, zu verhindern. Die Errichtung des Zukunftszentrums in unserer Stadt mit der Botschaft, demokratische, weltoffene Verhältnisse, hier und in der Welt in Menschlichkeit weiter zu bauen, schließt ein solches antidemokratisches Vorhaben aus.

Salzwedel: Zum 80. Jahrestag der Befreiung und des Sieges über das faschistische Deutschland

10. Mai 2025

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Wahrheiten und Widersprüche zum 8. Mai

Dieser Große Vaterländische Krieg warf lange Schatten: über 1.400 Tage und Nächte, auf Tausenden Kilometern durch ihr Land und andere Länder. Durch intensive Kämpfe, Niederlagen und Verluste. Große Schlachten wie Kursk, Stalingrad, Seelow, Berlin. Trauer und Triumph. Westwärts den Feind jagen, wieder nach Deutschland zurück, bis zum Sieg. Im Liedtext Katjuscha der Roten Armee heißt es: „Tod der Faschistenmacht! Es breche über sie der Zorn, wie finstre Flut, herein. Das soll der Krieg des Volkes, der Krieg der Menschheit sein.“ 27 Millionen Menschen der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) wurden durch Nazideutschland ermordet und ihr Land durch das Naziregime zerstört. Nicht gleich und nicht alle, aber mit der Zeit begriffen vor allem die DDR-Deutschen dieses Verbrechen und die geschichtlichen Konsequenzen, lernten die politische Verantwortung daraus.

Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus.

Demzufolge gedachten am 8. Mai 2025 die Teilnehmer an der Kriegsgräberstätte des Perver Friedhof Salzwedel der 8 Toten russischer Herkunft und der 226 sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen aus den beiden Weltkriegen.

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80. Tag der Befreiung in Halle

9. Mai 2025

Am 8. Mai 2025 zum 80. Jahrestag der Befreiung haben wir auf dem Südfriedhof in Halle den alliierten Soldat*innen und deutschen Widerstandskämpfer*innen gedacht. Ca. 300 Teilnehmer folgten unserem Aufruf und der politischen Botschaft, die von diesem Tag ausgeht: „Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus!“ Auch Halle OB Dr. Vogt hat an unserem Gedenken teilgenommen. Imfolgenden geben wir die Redebeiträge wieder. Kerstin eisenreich (MdL, die Linke) sprache am Gräberfeld Rote Arme und unsere Landesvorsitzende Gisela Döring am Ehrenhain für die deutschen Widerstandskämpfer*innen.

Unser Gedenken würde von der Presse positiv aufgegriffen u. a. bei dubisthalle.de: https://dubisthalle.de/tag-der-befreiung-kranzniederlegung-auf-dem-suedfriedhof-in-gedenken-an-80-jahre-kriegsende

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Broschüre: 80 Jahre Befreiung – Sieg der Alliierten und des Widerstands. Porträts von Antifaschist*innen in Sachsen-Anhalt

1. Mai 2025

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Zum 80. Jahrestag der #Befreiung Europas vom Faschismus hat unser Landesverband eine Broschüre herausgegeben, die das Leben von einigen Widerstandskämpfer*innen aus oder mit Bezug zu Sachsen-Anhalt darstellt. Wir erinnern darin an Minna Bollmann, Lisel Paxmann, Martha Brautzsch, Rosi Wolfstein, Otto Herrmann, Max Lademann, Gustav Bachmann, Ernst Eckstein, Moses Biletzky, Paul Suhr, Robert Siewert, Rudolf Agricola, Max Dankner, Richard Dietrich und Walter Gabriel. Sie waren Sozialdemokrat*innen, Kommunist*innen oder Pfarrer, wurden von den Nazis ermordet, fielen als Spanienkämpfer oder kamen mit den Alliierten zurück nach Deutschland. Sie haben in der BRD oder in der DDR gelebt und haben sich dafür eingesetzt, die richtigen Lehren aus dem Tag der Befreiung zu ziehen.

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Solidarität mit der jüdischen Gemeinde zu Halle an der Saale

30. April 2025

Der Landesverband der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Sachsen-Anhalt e.V. ist entsetzt über den geplanten Anschlag auf die hallesche Synagoge, die schon einmal, im Jahr 2019, Ziel eines mörderischen Terrorangriffs war.

Wir, Nachkommen von deutschen Widerstandskämpfer*innen, darunter auch deutsch-jüdische Kameradinnen, verurteilen aufs Schärfste diese menschenverachtenden Pläne und versichern der jüdischen Gemeinde, dass wir, so wie wir das Existenzrecht Israels jederzeit verteidigen, in Solidarität und Freundschaft fest an ihrer Seite stehen.

Wir fordern die verantwortlichen Behörden auf, alles zu tun, um volle Aufklärung in diese verbrecherische Planung zu geben.

Solidarität mit der jüdischen Gemeinde!

Landesverband VVN-BdA Sachsen-Anhalt
Gisela Döring
Vorsitzende

Mehr Fragen als Antworten – Zu 80 Jahren Massaker von Gardelegen

11. April 2025

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Die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe (GFI) Gardelegen in Sachsen-Anhalt erinnerte am Sonntag, 6. April 2025, mit einer Gedenkfeier an das faschistische Endphaseverbrechen, unter dem Thema „Fragen der Schicksalsklärung. An mehr als 1.016 KZ-Häftlingen, die am 13./14. April 1945 bei einem Massaker in der rund einen Kilometer nordöstlich der Stadt gelegenen Isenschnibber Feldscheune und bei Todesmärschen um Gardelegen, in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, ihres Lebens beraubt und ermordete wurden. Sie kamen aus verschiedenen der fast 40 Außenlager des KZ Mittelbau-Dora, am Kohnstein bei Nordhausen und aus Hannover-Stöcken, einem der etwa 90 Außenlager des KZ Neuengamme, südöstlich vom Zentrum Hamburg-Bergedorf. Die nun Anfang April 1945 Frontnah geworden und daher auf unmenschliche Räumungstransporte getrieben worden sind.

Bis 2015 wurde die Stätte in der Altmark, die zwischen 1949 und 1971 in mehreren Bau- und Entwicklungsabschnitten entstand, als Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibber Feldscheune bezeichnet. Ihren aktuellen Namen vereinbarten die Hansestadt Gardelegen und die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt gemeinsam in einem Vertrag zur Überführung der vormals kommunalen Gedenkstätte in die Trägerschaft des Landes Sachsen-Anhalt.

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