4. Juni 1922: Anschlag auf Philipp Scheidemann

4. Juni 2022

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Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 146-1970-051-17 / Grohs (Groß), Alfred / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons

Am 4. Juni 1922 gab es einen rechtsterroristischen Anschlag auf Philipp Scheidemann, den damaligen Oberbürgermeister von Kassel. Auch wenn das Opfer den Säureangriff knapp überlebte, konnte die terroristische Zelle der „Organisation Consul“ diesen Anschlag ausführen, ohne ernsthafter Repression ausgesetzt zu sein. Während zwei der unmittelbaren Täter zwar verhaftet wurden, blieben die Hintermänner, das Netzwerk und auch direkte Mittäter unberührt und konnten ihr Werk fortsetzen. Sowohl die Justiz als auch die Regierung der Weimarer Republik waren nicht in der Lage, auf die Vielzahl rechtsterroristischer Attentate zu reagieren. Stattdessen ging es in viel zu vielen Debatte um die angebliche „Gefahr von links“ und um die Verteidigung der geistigen Brandstifter. Als Höhepunkt des rechten Terrors wurde die Ermordung von Walther Rathenau vom 24. Juni 1922 gesehen. Wir möchten an die Opfer des rechten Terrors der damaligen Zeit erinnern und deutlich machen, was nicht nur damals das Problem war: Fehlende Konsequenz der Sicherheitsbehörden und der Politik im Umgang mit rechten Strukturen.