9. Juni 1921: Mordanschlag auf Karl Gareis

9. Juni 2022

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Am 9. Juni 1921 wurde Karl Gareis von der rechtsterroristischen Gruppe Organisation Consul ermordet. Der bayerische Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) kam gerade von einer Besprechung mit Genoss:innen, als er aus nächster Nähe erschossen wurde. Der Mord wurde niemals vollständig aufgeklärt. Relativ sicher ist aber der Zusammenhang mit der politischen Arbeit von Gareis. Als Sozialist setzt er sich gegen die verdeckte Aufrüstung der Weimarer Republik durch Heimatverbände, Freikorps und die sog. Schwarze Reichswehr ein. Für Gareis stand fest, dass Hochrüstung den Frieden gefährdet und das Geld besser fürs Gemeinwohl auszugeben wäre. Seine Kolleg:innen im Reichstag klagten den Mord in diesem Sinne an, nur wollte die Mehrheit die politische Motivation nicht erkennen. Die Terrorserie im Jahr 1921 muss als Auftakt zu den weiteren Anschlägen im Jahr 1922 gesehen werden.