März 1920: Streik gegen den Kapp-Putsch

17. März 2024

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Gedenkstein auf dem Friedhof Ammendorf in Halle: „Unseren im März 1920 gefallenen Genossen“ Foto: Lukas Wanke

Vor 104 Jahren erschütterte ein rechter Putsch die Weimarer Republik: Die Verschwörer rund um den sogenannten »Kapp-Putsch« vertrieben die Regierung, marschierten mit dem Militär auf den Straßen auf und griffen die Organisationen der Arbeiter*innen an. Ihr Ziel war das Ende jeder Form von Demokratie, der Kampf gegen die linke Bewegung und die Aufrüstung Deutschlands. Verhindert werden konnte dieser Putsch, an den v.a. Offiziere und hohe Beamte teilgenommen hatten, nur durch einen Generalstreik von USPD, KPD, SPD und den Gewerkschaften. Durch die vollständige Lahmlegung der Betriebe mussten die Putschisten nach wenigen Tagen aufgeben. Beim Abzug ermordeten sie allerdings viele streikende Arbeiter*innen und schlugen danach linke Proteste brutal nieder, die über die reine Bewahrung der Demokratie hinausgingen. Das zeigt ein Grundproblem Weimars: Obwohl die linken Arbeiter*innen die Demokratie gerettet haben, wurden ihre Forderungen nie wirklich angehört. Stattdessen bekamen rechte Freikorps, die alle Demokrat*innen bekämpfen wollten, freie Hand, um Streiks, Unruhen oder Demonstrationen niederzuschlagen. So zerstörten die Regierungen – häufig bestehend aus bürgerlichen Parteien und SPD – das Fundament, auf dem die Republik stand: Die Arbeiter*innenbewegung. In Sachsen-Anhalt gibt es viele Mahnmale, die an die Märzkämpfe von 1920 und 1921 erinnern. Das hier abgebildete liegt auf dem Friedhof Ammendorf in Halle.