Dass die AfD rechtsextremistisch ist, wissen wir schon lange!

7. November 2023

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Der Verfassungsschutz verkündet: Die AfD ist gesichert rechtsextremistisch und kein Verdachtsfall mehr. Wir sagen: Das stimmt, aber ist uns und vielen anderen schon lange bekannt. Es ist auch schwer zu übersehen. Offene Neonazis auf AfD-Veranstaltungen gibt es schon seit Jahren, die Zusammenarbeit mit der „Identitären Bewegung“ (IB) oder dem „Institut für Staatspolitik“ (IfS) ebenso.
Auch die Reden der AfD waren schon unter dem ehemaligen Vorsitzenden Poggenburg klar faschistisch – die AfD im Landtag äußert sich seit ihrer erstmaligen Wahl von 2016 rassistisch, völkisch und antidemokratisch, auf ihren Veranstaltungen werden antisemitische Verschwörungstheorien und umstürzlerische Gewaltfantasien verbreitet. Trotz all dieser Tatsachen kommt der Verfassungsschutz erst jetzt zu dieser Erkenntnis.
Deshalb fühlen wir uns in unserer Forderung bestätigt: Es braucht eine starke antifaschistische Zivilgesellschaft, die faschistische Bewegungen analysiert und bekämpft – und zwar nicht nach zehn Jahren, sondern sofort.

PM: KITA „Anne Frank“ in Tangerhütte will sich des Namens entledigen

6. November 2023

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Mit Unverständnis und Empörung hat unser Landesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Sachsen-Anhalt e. V. erfahren, dass sich Erzieherinnen und Eltern in Gemeinsamkeit für eine Namensänderung der Tangerhütter KITA „Anne Frank“ , die seit den 70er Jahren diesen Namen trägt, entschieden haben.

Dazu läuft eine Unterschriftensammlung.

Die Begründung zur Umbenennung: die Geschichte des jüdischen Mädchens sei für kleine Kinder schwer zu fassen. Dazu komme, dass Menschen mit Migrationshintergrund keinen Zugang zu dieser Problematik hätten. Deshalb habe man sich für eine kindgerechte Bezeichnung „Weltentdecker“, ohne politischen Hintergrund, entschieden.

Diese Überlegungen schlagen jeder generationsübergreifenden Erinnerungspolitik ins Gesicht.

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PM: Solidarität mit Israel

14. Oktober 2023

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Der Landesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Sachsen-Anhalt verurteilt den verbrecherischen Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel aufs Schärfste. Diese Aggression rechtfertigt in keiner Weise langjährig bestehende Konflikte zwischen dem Staat Israel und Palästina.
Gewalt ist keine Lösung.

Die Hamas setzen barbarische Mittel gegen die Zivilbevölkerung Israels, auch auf Kosten der palästinensischen, ein. Ihr erklärtes Ziel: Vernichtung des Staates Israel!
Dagegen hat sich die humanistische verfasste Weltgemeinschaft positioniert.
Wir als Opferverband, als Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, in deren Reihen sich viele deutsch-jüdische Verfolgte und Widerstandskämpfer*innen befinden und befanden, erklären uns solidarisch mit dem Staat Israel, vor allem seinen um die Menschenrechte aller Menschen kämpfenden Bewohner*innen.
Wir trauern um die Opfer des von der Hamas verübten Massakers gegen die israelische Zivilbevölkerung. Unsere besondere Solidarität gilt den ca. 150 000 Menschen in Israel, die die Shoah überlebten und im Staate Israel eine Zuflucht fanden.
Wir warnen gleichzeitig vor einer Gewaltspirale, einer sich ausweitenden Eskalation.
Der verbrecherische Angriff der Hamas muss gestoppt werden.
Langfristiges Ziel muss sein, auf der Basis der Entschließungen der Vereinten Nationen, eine Lösung zu finden, die das unverbrüchliche Recht Israels auf seinen Staat und gleichzeitig die legitimen Rechte für das palästinensische Volk einschließt.

Landesverband VVN-BdA Sachsen-Anhalt e. V.
Gisela Döring
Vorsitzende

Presse:
DubistHalle: dubisthalle.de/vereinigung-der-verfolgten-des-naziregimes-bund-der-antifaschisteen-in-sachsen-anhalt-ruft-zu-solidaritaet-mit-israel-auf

3. Aktionstag „Stoppt das Töten“ in Halle

24. September 2023

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Gestern fand der Aktionstag „Stoppt das Töten in der Ukraine“ statt. Gemeinsam mit der DFG-VK protestierten wir für die Aufnahme von Deserteur*innen und Kriegsdienstverweigerer*innen, für humanitäre Hilfen und gegen die deutsche Aufrüstung. Gerade die Bundesregierung und alle Länder der EU müssen dringend ihre Zusagen erfüllen und Deserteur*innen aus Russland aufnehmen, die sich an dem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht beteiligen wollen. Gleiches muss natürlich auch für Menschen aus Belarus gelten, die vor dem Regime fliehen und wo inzwischen die Todesstrafe für Verweigerer droht. Insgesamt brauchen Kriegsdienstverweigerer*innen und alle Geflüchteten, egal aus welchen Konflikt und in welcher Situation, die Möglichkeit, nach Deutschland zu kommen. Auch die Aufrüstung an der EU-Außengrenze steht dem entgegen und braucht den Widerstand einer antifaschistischen Friedensbewegung.

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Höckes SA-Parole vor Gericht in Halle

19. September 2023

Die Staatsanwaltschaft Halle hat eine Anklage gegen den AfD-Thüringen-Chef Björn Höcke erhoben, weil dieser die Losung „Alles für Deutschland“ gebraucht hat. Diese Parole ist eine der Erkennungszeichen der SA gewesen, der „Sturmabteilung“ des deutschen Faschismus. Die SA war vor allem dafür zuständig, vor der Machtübernahme durch die Nazis politische Gegner*innen zu verfolgen und brutal zu überfallen. Im NS-Regime sorgte die SA für die ersten antisemitischen Übergriffe und Pogrome und testete die Möglichkeiten breit angelegter Kampagnen aus (z.B. mit dem „Judenboykott“ im März 1933). SA-Truppen betrieben auch die ersten Konzentrationslager, die zuerst mit Kommunist*innen und Sozialdemokrat*innen, dann mit weiteren Regimegegner*innen gefüllt wurden. Die Entmachtung der SA im Jahr 1934 beendete ihre Eigenständigkeit als Organisation, trotzdem waren SA-Strukturen maßgeblich am antisemitischen Massenmord und am Vernichtungskrieg beteiligt. Sie nahm immer auch die Rolle eines paramilitärischen Verbandes ein. All das weiß Höcke als Geschichtslehrer vermutlich – und trotzdem hat er die Parole verwendet.

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Bericht: Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung

16. September 2023

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Am Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung haben wir als VVN-BdA Sachsen-Anhalt wieder auf den Gertraudenfriedhof in Halle eingeladen, um an die Opfer des deutschen Faschismus zu erinnern, insbesondere an die Menschen, darunter viele Widerstandskämpfer*innen, die im halleschen Roten Ochsen ermordet wurden.

Vor dem Gedenkstein für die 679 Opfer (Hingerichtete) des Nationalsozialismus wurden Blumen abgelegt und es wurden Redebeiträge zum Gedenken an die Ermordeten, ihre individuellen Schicksale und ihren Mut gehalten.

Die Hauptrede kam in diesem Jahr von Sebastian Striegel (Mitglied des Landtags), der auch auf die aktuellen Herausforderungen im Kampf gegen die extreme Rechte einging. Wir freuen uns, dass es uns sein Grußwort verschriftlicht zur Verfügung gestellt hat uns es im Folgenden nachgelesen werden kann, ebenso wie der Redebeitrag unsere Landesvorsitzenden Gisela Döring.

Auch wollen wir uns bei den couragierten Jugendlichen des Tagebuch der Gefühle bedanken, dafür dass sie Rezitationen zum Gedenktag beigetragen haben.

Es braucht eine Verteidigung des Andenkens der Widerstandskämpfer*innen und ein entschiedenes Eintreten von Zivilgesellschaft und Staat gegen die gegenwärtigen faschistischen Kräfte, die sich etwa bei der AfD organisieren. Hier darf es kein Zurückweichen geben! All das ist die Bedeutung des Tags der Erinnerung, Mahnung und Begegnung.

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Bericht Tag der Mahnung in Berlin: Landtagswahlen 2024 – Wie können wir den Vormarsch der AfD stoppen?

14. September 2023

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Was tun gegen die Faschisierung Ostdeutschlands?!

Eine Delegation von uns war am 10. September, also dem diesjährigen Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung in Berlin, um bei der dortigen VVN-BdA über Antifaschismus in den ostdeutschen Bundesländern zu reden. Denn hier steht die faschistische AfD teilweise bei über 30 Prozent in den Umfragen, einige Zentren der extremen Rechten liegen dort und im ländlichen Raum sind es oftmals wenige sehr engagierte Akteur*innen, die gegen den Rechtsruck kämpfen.

Klar wurde aber auch, dass die Ost/West-Gleichung nicht per se aufgeht: Die Umfragen in Baden-Württemberg bspw. sind ebenso erschreckend und viele faschistische Strukturen sind dezidiert überregional angelegt. Gleichzeitig muss es gelingen, z.B. bei den Kommunalwahlen 2024 in Sachsen-Anhalt rechtsextreme Mehrheiten zu verhindern.

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50 Jahre rechter Militärputsch in Chile

11. September 2023

Heute vor 50 Jahren, also am 11. September 1973, wurde die demokratisch-sozialistische Regierung unter dem chilenischen Präsidenten Salvador Allende durch einen Militärputsch abgesetzt. Im beschossenen und umzingelten Präsidentenpalast nahm sich Allende nach einer letzten Radioansprache angesichts der tödlichen Bedrohung und dem potentiell vorher erzwungenen Rücktritt das Leben.
Im Zuge des Militärputsches wurden etliche Sozialist*innen und Kommunist*innen brutal verfolgt, unter Augusto Pinochet wurde eine Diktatur eingerichtet, in der das Militär das Sagen hatte. Chiles Nationalstadion wurde zu einem Internierungslager für Gegner*innen der Diktatur umgebaut, Folterungen und Erschießungen fanden regelmäßig statt.
Auch Deutsche waren in vielerlei Hinsicht beteiligt: So unterstützte die BRD die Absetzung der Allende-Regierung, die vorher mit westlichen Sanktionen überzogen worden war. Außerdem kooperierte die deutsche Sekte der „Colonia Dignidad“ eng mit faschistischen Milizen, unterstützte die Folterungen und verschaffte den Putschisten Waffen.
Heute steht Chile vor einem Prozess, die Verfassung der Putschisten, die in wesentlichen Teilen von Neoliberalen Wirtschaftswissenschaftlern aus den USA („Chicago Boys“) geschrieben wurde, durch eine demokratischere Version zu ersetzen. Das war die zentrale Forderung der Sozialproteste von 2019, die auch einen linken Präsidenten ins Amt brachten. Dagegen mobilisiert die extreme Rechte und konnte auch einige Erfolge erzielen. Die Rechten wollen den Zustand von Ausbeutung und Unterwerfung verewigen und stemmen sich mit aller Kraft gegen den gesellschaftlichen Fortschritt.
Die Sozialproteste, der Kampf von Salvador Allende und der antifaschistische Einsatz gegen Diktatur und Ungerechtigkeit zeigen aber, dass die Geschichte offen ist und niemand verhindern kann, dass die Menschen ihre Interessen formulieren und dafür kämpfen!

Nachbetrachtung CSDs in Sachsenanhalt

9. September 2023

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Die CSDs in Sachsen-Anhalt, z.B. in Weißenfels, Halle und Magdeburg, haben zwei Sachen gezeigt. Zum einen leben wir in einer vielfältigen Gesellschaft – und etliche Menschen stehen zu dieser Vielfalt, gehen als und für queeres Leben auf die Straße, wollen Selbstbestimmung und einen entschlossenen Kampf gegen Menschenfeindlichkeit.
Zum anderen gibt es auch einige, die diese Vielfalt brutal unterdrücken und verfolgen wollen. In Halle gab es nach dem CSD einen brutalen Überfall auf Teilnehmer*innen. Es gibt Diskriminierung im Alltag und der Kampf von reaktionären Ideolog*innen gegen queeres Leben. So gab es zahlreiche Störaktionen und Angriffe durch die extreme Rechte und ebenfalls immer wieder Übergriffe, die djihadistisch motiviert sind. Auch christlich-fundamentalistische Gruppen drängen global auf Repression, Verdrängung und Verfolgung.
Die Ereignisse in Sachsen-Anhalt mit den Übergriffen in Halle, mit Aktionen der extremen Rechten gegen den CSD in Weißenfels, die Störaktionen beim CSD in Halle und die parallel stattfindende rechtsextreme Veranstaltung in Magdeburg zeigen, dass hier großer Handlungsbedarf besteht. Queerfeindlichkeit ist Kern menschenfeindlicher Ideologie.
Die Antwort muss klar sein: Queerfeindlichkeit ist in jeder Form zu bekämpfen! Die Politik muss CSDs und ähnliche Veranstaltung schützen, die volle rechtliche Gleichstellung schaffen, reaktionäre Propaganda bekämpfen und die extreme Rechte stoppen!

Einladung der Berliner VVN-BdA zum Tag der Mahnung

7. September 2023

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Dieses Jahr wurden wir von unseren Kamerad:innen der VVN-BdA Berlin zum Tag der Mahnung eingeladen und freuen uns, dass Lukas Wanke und Kolja Quensel und auf dem Podium zum Thema „Landtagswahlen 2024 – Wie können wir den Vormarsch der AfD stoppen?“ vertreten werden.
Das Podium findet um 15 Uhr im Münzenberg-Saal statt und wird u. a. von Mathias Wörsching moderiert.
Das gesamte Programm findet sich hier:
tag-der-mahnung.vvn-bda.de/2023/08/08/programm-tdm-2023/

Wir freuen uns auf euch beim Tag der Mahnung in Halle oder Berlin!

Foto: Christian (Aufstehen gegen Rassismus)

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