Bericht: Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung

16. September 2023

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Am Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung haben wir als VVN-BdA Sachsen-Anhalt wieder auf den Gertraudenfriedhof in Halle eingeladen, um an die Opfer des deutschen Faschismus zu erinnern, insbesondere an die Menschen, darunter viele Widerstandskämpfer*innen, die im halleschen Roten Ochsen ermordet wurden.

Vor dem Gedenkstein für die 679 Opfer (Hingerichtete) des Nationalsozialismus wurden Blumen abgelegt und es wurden Redebeiträge zum Gedenken an die Ermordeten, ihre individuellen Schicksale und ihren Mut gehalten.

Die Hauptrede kam in diesem Jahr von Sebastian Striegel (Mitglied des Landtags), der auch auf die aktuellen Herausforderungen im Kampf gegen die extreme Rechte einging. Wir freuen uns, dass es uns sein Grußwort verschriftlicht zur Verfügung gestellt hat uns es im Folgenden nachgelesen werden kann, ebenso wie der Redebeitrag unsere Landesvorsitzenden Gisela Döring.

Auch wollen wir uns bei den couragierten Jugendlichen des Tagebuch der Gefühle bedanken, dafür dass sie Rezitationen zum Gedenktag beigetragen haben.

Es braucht eine Verteidigung des Andenkens der Widerstandskämpfer*innen und ein entschiedenes Eintreten von Zivilgesellschaft und Staat gegen die gegenwärtigen faschistischen Kräfte, die sich etwa bei der AfD organisieren. Hier darf es kein Zurückweichen geben! All das ist die Bedeutung des Tags der Erinnerung, Mahnung und Begegnung.

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Bericht Tag der Mahnung in Berlin: Landtagswahlen 2024 – Wie können wir den Vormarsch der AfD stoppen?

14. September 2023

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Was tun gegen die Faschisierung Ostdeutschlands?!

Eine Delegation von uns war am 10. September, also dem diesjährigen Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung in Berlin, um bei der dortigen VVN-BdA über Antifaschismus in den ostdeutschen Bundesländern zu reden. Denn hier steht die faschistische AfD teilweise bei über 30 Prozent in den Umfragen, einige Zentren der extremen Rechten liegen dort und im ländlichen Raum sind es oftmals wenige sehr engagierte Akteur*innen, die gegen den Rechtsruck kämpfen.

Klar wurde aber auch, dass die Ost/West-Gleichung nicht per se aufgeht: Die Umfragen in Baden-Württemberg bspw. sind ebenso erschreckend und viele faschistische Strukturen sind dezidiert überregional angelegt. Gleichzeitig muss es gelingen, z.B. bei den Kommunalwahlen 2024 in Sachsen-Anhalt rechtsextreme Mehrheiten zu verhindern.

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50 Jahre rechter Militärputsch in Chile

11. September 2023

Heute vor 50 Jahren, also am 11. September 1973, wurde die demokratisch-sozialistische Regierung unter dem chilenischen Präsidenten Salvador Allende durch einen Militärputsch abgesetzt. Im beschossenen und umzingelten Präsidentenpalast nahm sich Allende nach einer letzten Radioansprache angesichts der tödlichen Bedrohung und dem potentiell vorher erzwungenen Rücktritt das Leben.
Im Zuge des Militärputsches wurden etliche Sozialist*innen und Kommunist*innen brutal verfolgt, unter Augusto Pinochet wurde eine Diktatur eingerichtet, in der das Militär das Sagen hatte. Chiles Nationalstadion wurde zu einem Internierungslager für Gegner*innen der Diktatur umgebaut, Folterungen und Erschießungen fanden regelmäßig statt.
Auch Deutsche waren in vielerlei Hinsicht beteiligt: So unterstützte die BRD die Absetzung der Allende-Regierung, die vorher mit westlichen Sanktionen überzogen worden war. Außerdem kooperierte die deutsche Sekte der „Colonia Dignidad“ eng mit faschistischen Milizen, unterstützte die Folterungen und verschaffte den Putschisten Waffen.
Heute steht Chile vor einem Prozess, die Verfassung der Putschisten, die in wesentlichen Teilen von Neoliberalen Wirtschaftswissenschaftlern aus den USA („Chicago Boys“) geschrieben wurde, durch eine demokratischere Version zu ersetzen. Das war die zentrale Forderung der Sozialproteste von 2019, die auch einen linken Präsidenten ins Amt brachten. Dagegen mobilisiert die extreme Rechte und konnte auch einige Erfolge erzielen. Die Rechten wollen den Zustand von Ausbeutung und Unterwerfung verewigen und stemmen sich mit aller Kraft gegen den gesellschaftlichen Fortschritt.
Die Sozialproteste, der Kampf von Salvador Allende und der antifaschistische Einsatz gegen Diktatur und Ungerechtigkeit zeigen aber, dass die Geschichte offen ist und niemand verhindern kann, dass die Menschen ihre Interessen formulieren und dafür kämpfen!

Nachbetrachtung CSDs in Sachsenanhalt

9. September 2023

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Die CSDs in Sachsen-Anhalt, z.B. in Weißenfels, Halle und Magdeburg, haben zwei Sachen gezeigt. Zum einen leben wir in einer vielfältigen Gesellschaft – und etliche Menschen stehen zu dieser Vielfalt, gehen als und für queeres Leben auf die Straße, wollen Selbstbestimmung und einen entschlossenen Kampf gegen Menschenfeindlichkeit.
Zum anderen gibt es auch einige, die diese Vielfalt brutal unterdrücken und verfolgen wollen. In Halle gab es nach dem CSD einen brutalen Überfall auf Teilnehmer*innen. Es gibt Diskriminierung im Alltag und der Kampf von reaktionären Ideolog*innen gegen queeres Leben. So gab es zahlreiche Störaktionen und Angriffe durch die extreme Rechte und ebenfalls immer wieder Übergriffe, die djihadistisch motiviert sind. Auch christlich-fundamentalistische Gruppen drängen global auf Repression, Verdrängung und Verfolgung.
Die Ereignisse in Sachsen-Anhalt mit den Übergriffen in Halle, mit Aktionen der extremen Rechten gegen den CSD in Weißenfels, die Störaktionen beim CSD in Halle und die parallel stattfindende rechtsextreme Veranstaltung in Magdeburg zeigen, dass hier großer Handlungsbedarf besteht. Queerfeindlichkeit ist Kern menschenfeindlicher Ideologie.
Die Antwort muss klar sein: Queerfeindlichkeit ist in jeder Form zu bekämpfen! Die Politik muss CSDs und ähnliche Veranstaltung schützen, die volle rechtliche Gleichstellung schaffen, reaktionäre Propaganda bekämpfen und die extreme Rechte stoppen!

Einladung der Berliner VVN-BdA zum Tag der Mahnung

7. September 2023

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Dieses Jahr wurden wir von unseren Kamerad:innen der VVN-BdA Berlin zum Tag der Mahnung eingeladen und freuen uns, dass Lukas Wanke und Kolja Quensel und auf dem Podium zum Thema „Landtagswahlen 2024 – Wie können wir den Vormarsch der AfD stoppen?“ vertreten werden.
Das Podium findet um 15 Uhr im Münzenberg-Saal statt und wird u. a. von Mathias Wörsching moderiert.
Das gesamte Programm findet sich hier:
tag-der-mahnung.vvn-bda.de/2023/08/08/programm-tdm-2023/

Wir freuen uns auf euch beim Tag der Mahnung in Halle oder Berlin!

Foto: Christian (Aufstehen gegen Rassismus)

Robert Siewert (1887 – 1973)

6. September 2023

Politiker, Widerstandskämpfer, Gründungsmitglied der VVN

von Gisela Döring

Robert Siewert, der nach zweijähriger illegaler Tätigkeit, 1935 zu einer drei-jährigen Zuchthausstrafe verurteilt und dann auf Weisung der Berliner Gestapo am 22. 09.1938 ins KZ Buchenwald eingeliefert wurde, durchlitt dort „die Hölle auf Erden“.
Sein Mithäftling, der österreichische Soziologe, Eugen Kogon, charakterisierte ihn in der ersten bedeutenden Analyse des NS-Terrors „ Der SS-Staat“ als „Beispiel für Sauberkeit, Menschlichkeit und persönlichen Mut“.
Wer war dieser Mann, dem aus Anlass seines 100. Geburtstages eine Sonderbriefmarke der DDR gewidmet wurde, dem der Karl-Marx-Orden verliehen wurde?


Seht, welch ein Mensch, der dennoch nicht zerbrach.

Johannes R. Becher
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Einladung 10.9.: Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung

3. September 2023

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Am 10. September findet der „Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung“ statt – dieser Tag wurde von den Überlebenden der faschistischen Konzentrationslager eingeführt, um ein gemeinsames Zeichen gegen das Vergessen und für die antifaschistische Bewegung zu setzen.

In Sachsen-Anhalt veranstaltet der VVN-BdA ein zentrales Gedenken auf dem halleschen Gertraudenfriedhof, was am 10. September (Sonntag) ab 11 Uhr stattfindet. Gemeinsam erinnern wir am Gedenkstein für die Opfer der faschistischen Justiz an die Ermordeten.

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Bericht: 1. September – Weltfriedenstag

2. September 2023

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Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg mit dem barbarischen Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Millionen von Toten, ein vom faschistischen deutschen Regime geführter Vernichtungskrieg, das Menschheitsverbrechen der Shoah folgten diesem Datum – bis zur bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945. In Asien ging der von der japanischen Militärdiktatur ausgelöste Krieg noch weitere drei Monate.

Der Losung der Überlebenden des KZ Buchenwald „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“ folgend, haben wir uns deshalb an der Kundgebung zum Weltfriedenstag beteiligt. Der Tag, der 1. September, erinnert an den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und seine Opfer und soll ein Zeichen für eine friedliche Zukunft ohne Krieg, Konfrontation und Aufrüstung setzen. Beteiligt waren u.a. die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen, der DGB, die Partei DIE LINKE und der hallesche Friedenskreis.

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Letzte Ausgabe: Einstellung unserer Mitgliederzeitung „information“

30. August 2023

Liebe Mitglieder des Landesverbandes der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Sachsen-Anhalt, liebe Leserinnen und Leser, auf Beschluss unseres Landesvorstandes stellen wir mit dieser Ausgabe unsere Mitgliederzeitung ein.

Unser Informationsblatt erschien seit 1991 in quartalsweisen Ausgaben. Es war ein maßgeblich mit Fördergeldern des Landesverwaltungsamtes (LVwA) Sachsen-Anhalt gestütztes Projekt und hatte zum Ziel, vorrangig unsere Mitglieder, aber auch unsere zahlreichen Leser*innen über die im Rahmen unserer Gedenk- und Erinnerungsarbeit durchgeführten Veranstaltungen und Aktionen gegen Rassismus und Neofaschismus sowie über unsere biographisch-dokumentarische Arbeit zu unterrichten.

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1. September: Die Welt braucht Frieden

28. August 2023

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Am 1. September ist der Weltfriedenstag/Antikriegstag. Gemeinsam mit verschiedenen Organisationen (Friedenskreis e.V., DFG-VK, DIE LINKE, Omas gegen Rechts, LAMSA und dem DGB) veranstalten wir dazu eine Kundgebung in Halle. Diese wird ab 16 Uhr auf dem Marktplatz stattfinden. Das Motto ist ganz klar: Die Welt braucht Frieden. Der Angriffskrieg gegen die Ukraine, die ständigen Angriffe gegen die kurdische Selbstverwaltung, die drohende militärische Zuspitzung in der Sahel-Zone und in West-Afrika, die Kämpfe im Sudan und die weiterhin katastrophale Situation im Jemen erfordern ein starkes Eintreten für eine konsequenten Frieden. Wir verlangen von der deutschen Bundesregierung, dass die Flüchtende aufnimmt, sich für gewaltlose Konfliktlösung stark macht, humanitäre Hilfe leistet und langfristige Schritte zur Verbesserung der jeweiligen sozialen Lage unternimmt. Sie muss auf der Seite der Zivilgesellschaft und derjenigen stehen, die sich Kriegspropaganda und Militärdienst verweigern. Sie muss sich gegen Aufrüstung stellen – statt immer höherer Wehretats braucht es Alternativen für internationale Zusammenarbeit im Sinne der Menschen. Die Menschenheitsaufgaben wie die Klimakatastrophe, der Welthunger und die globale Ungleichheit brauchen all‘ unsere zivile Kraft. Für die Logik des Militärischen ist dabei kein Platz!

Den ganzen Aufruf findet ihr u.a. hier: twitter.com/Friedenskreis/status/1695011118350061986/photo/2

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